Berufstauchervereinigung der Tschechischen Republik Die Berufstauchervereinigung der Tschechischen Republik entstand im Jahre 1993 als eine Vereinigung von Unternehmern, Instruktoren und Berufsarbeitern im Kommerztauchen. Ihr Ziel ist es, in Zusammenarbeit mit dem Taucherbund der Tschechischen Republik das Berufstauchen zu entwickeln und zu propagieren und den Bewerbern für diesen Beruf zu ermöglichen, den internationalen Berufstaucherausweis zu erwerben. In unserer Republik hat das völlig professionelle Tauchen eine 40jährige Tradition, Bis zu dieser Zeit wurden die Unterwasserarbeiten meistens von freiwilligen Tauchern aus der Reihen der Arbeitern von Wasserwirtschaftsanlagen oder Bergrettungskräften durchgeführt. Der Begriff Berufstaucher bedeutet, dass der sich mit dieser Tätigkeit beschäftigende Taucher den Berufstaucherauweis oder eine andere Berufstaucherqualifikation, wie z.B. IMCA, besitzt, oder dass er in der Berufsbildungsschule ausgebildet wird. Für die Unterwasserarbeiten hat die Berufstauchervereinigung eine Arbeitstauchenrichtlinie herausgegeben, die die Bedingungen für die Unterwasserarbeit regelt und in den Grundregeln auf den Berufstauchenrichtlinien von einigen EU-Staaten und Kanadien basiert. Unter die Berufstaucher kann man noch die professionellen Instruktoren zuordnen, die sich mit der Ausbildung der Sport- oder technischen Taucher beschäftigen. Sie gehören aber eher in Sporttätigkeiten. Der Hauptunterschied zwischen dem Berufstauchen und dem Sport- oder technischen Tauchen liegt im Ziel der Einzeltätikeiten. Das Ziel der Sport- oder technischen Taucher ist rein tauchen. Für die professionellen Industrietaucher ist Tauchen nur ein Mittel zur Erfüllung einer Arbeitsaugabe. Es gibt wirklich viele Unterwassertätigkeiten, man kann sie in Grundgruppen einteilen: Bauarbeiten – Maschienenarbeiten – Rettungsarbeiten – Erkundungs- und Kontrollarbeiten. In der Tschechischen Republik arbeiten die Industrietaucher unter Wasser ungefähr 4000 Stunden jährlich. Da sich bei uns mit dem Industrietauchen einige Zehner von Tauchern beschäftigen, verbringt ein durchschnittlicher Industrietaucher unter Wasser etwa 350 Stunden jährlich. Zu den häufigsten Tätigkeiten gehören Reparaturen von Wasserwirtschaftswerken. Es handelt sich z.B. um Reparaturen von Wasserwehrmechanismen, Schweissen von Stahlkonstruktionen, verschiedene Montaearbeiten oder um gewöhnliche Kontrollen und Erkundungsarbeiten. Eine ,,beliebte‘‘ Tätigkeit der Taucher ist die Anschwemmungbeseitigung. In Anführungszeichen gesagt – wegen dem Material, das zu beseitigen ist – wie z.B. scharfes verrostetes Blech, verfaultes Holz und Pflanzen, Kadaver und Abfall aller Art. Meistens ist es nicht möglich, Maschienen zu benutzen, deshalb muss man diese Anschwemmungen mühsam mit den Händen beseitigen. Bevor man arbeiten beginnt, sieht man bei den meisten Taucherarbeiten nur einige Zentimeter weit. Während der Arbeit sieht man meistens überhaupt nichts. Unter diesen Bedingungen muss man sich nur nach seinem Tastsinn richten, die Hände werden zu den Augen des Tauchers. Zu den weiteren Tätigkeiten gehören Bauarbeiten, von der einfachen Anschwemmungsabsaugung bis zu dem komplizierten Bau von Stahlbetonkonstruktionen. Daraus ergibt sich, dass die Berufstaucher auch eine spezielle Berechtigung besitzen müssen, die ihnen ermöglicht, diese Unterwasserarbeiten auszuüben. Es gibt Berechtigungen für Unterwasserschweissen, Brennen von Konstruktionen, Anhängen der Last, Schiessarbeit oder z.b. Prüfungen für Bergrettungskräfte. Die Unterschiede zwischen dem Sporttauchen und dem Industrietauchen werden auch in der Technik benutzt. Der Hauptunterschied liegt in der Lieferung des Atemgases. Beim Industrietauchen wird das Gas vom Wasserspiegel geliefert und dadurch wird im Falle einer Verzögerung seine unbegrenzte Lieferung gesichert. Die Taucher arbeiten in diesem Fall nicht im Stress und sind nicht durch den Magel an Atemgas bedroht. Der Atemgasvorrat, den der Taucher unter Wasser trägt, dient nur als eine Sicherheitsreserve. Eine Dauertelefonverbindung ist beim Industrietachen selbstverständlich. Man benutzt meistens ein Kabeltelefon, weil die Ultraschalltelefone unter bestimmten Bedingungen nicht funktionieren und man kann sich auf sie nicht verlassen. Besonders vorteilhaft ist die Anwendung von Taucherhelmen mit Kameras, weil sie Bildübertragung in der Realzeit ermöglichen. Ihre Anwendung ist aber nur bei einer ausreichenden Durchsichtigkeit effektiv, es genügen ein paar Zentimeter. Diese Kameras kann man auch an den Plätzen benutzen, die für den Taucher nicht zugänglich sind. Die Zusammensetzung des Atemgases unterscheidet sich beim Sport- und technischen Tauchen nicht. Beim Tauchen bis zu 50 Meter benutzt man Luft. Bei der Tauchtiefe um 30 Meter ist es günstiger, NITROX zu benutzen. Dieses Gas ermöglicht, die unter Wasser verbrachte Zeit im Verhältnis Arbeit zu Ausgang effetiver auszunützen. In den Arbeitstiefen über 50 Meter benutzt man Heliummischung. Die Änderungen der einzelnen Atemgase für die Arbeit in der Tiefe, für den Ausgang und Dekompression reguliert der Operator, der dauerhaft in der Verbindung mit dem Taucher ist. Der Taucher muss sich nach einer anspruchsvoller Leistung in einer stressigen Umgebung bei Nullsichbarkeit nicht darum kümmern, in welcher Tiefe er die Atemmischung ändern soll oder welchen Atemregler er benutzen soll. Der Taucher taucht oft in einer Umgebung, die man nicht als Wasser bezeichnen kann, wie z.B. in der Betonlösung oder Jauche, in der Kalkmilch, in Erdölprodukten, Abwasserauffängern oder in flüssigem Ton. Die Taucherarbeit zu gewährlweisten ist die Aufgabe des Teams an der Oberfläche und nicht des Tauchers! Für den Ausgang und Dekompression benutzt man NITROX und Sauerstoff. Bei den schwierigen Tiefarbeiten benutzt man die Dekompressionsglocke mit der Kommunikation und Sauerstoffzufuhr. Bei dem Industrietauchen benutzt man gewöhnlich Tauchhelmen, die den Kopf schützen, Komfort beim Unterwasseraufenthalt bieten, eine gute Kommunikation ermöglichen und vor mangelhafter Wasser schützen. Leichte vom Taucher getragene Sets mit Atemgasvorrat benutzt man nur ausnahmsweise, z.B. bei einfacher Kontrollarbeit. Beim Industrietauchen taucht der Taucher überwiegend allein, deshalb muss er sich auf das Team verlassen, das sich um seine Sicherheit und Verlauf des Tauchens kümmert. Der Taucher kann sich dann völlig der Arbeit widmen. Profesionelles Industrietauchen ist überwiegend eine Teamangelegenheit. Miloslav Haták haupt taucher Taucherstation Instruktor des Kommerztauchens, 3900 belegte Stunden unter Wasser, 33 Jahre des Berufstauchens |